Was ich an einigermaßen zuverlässigen Quellen über die Situation in Japan finde, stelle ich ab sofort in diesen Post ein, damit man nicht überall suchen muß, also z. B. Kartenmaterial, Satellitenbilder, Spendenkonten etc. NEUE INFOS zu Radioaktivität in Lebensmitteln – runterscrollen bis zum pinkfarbenen Datum!
Wie siehts aus mit AKWs in Europa?
- Es gibt ein EU-Projekt namens Extern-E, das sich mit den so genannten externen Kosten der Stromerzeugung auch durch Atomkraft befasst – allerdings ist der neueste Stand aus dem Jahr 2005 und soweit ich das überblicke, wurden z. B. Erkenntnisse aus dem schweren Störfall im Britischen Atomkraftwerk Sellafield vom April 2005 nicht eingearbeitet.
- Für das Extern-E-Projekt wurde eine Kostensimulationssoftware entwickelt, die in einer abgespeckten Online-Version unter dem Namen EcoSenseLE zur Verfügung steht; mir gelingt es nicht, sie zu bedienen, aber ich habe die Betreiber angemailt
- Der Spiegel berichtet in einem Beitrag vom 19.3.2011, aus „bisher unveröffentlichten Sitzungsprotokollen der Moskauer Kreml-Führung“ gehe hervor, daß „sowjetische Atomexperten lange vor der Katastrophe im AKW Tschernobyl im April 1986 vor den dort eingesetzten Nuklearreaktoren gewarnt“ und ihre Abschaltung gefordert hätten – sie laufen aber heute noch. Hier ein weiterer Spiegel-Artikel über den Zustand des Fukushima-Reaktors 3, in dem hochgiftiges Plutonium aufbewahrt wird
- Die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtete 2007 über ein Atomunglück im Ural auf dem Gebiet der Plutonium-Fabrik Majak, das 50 Jahre lang geheim gehalten worden war, und das viel schwerer war als Tschernobyl.
- Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) mit einem aktuellen PDF (24.3.2011) zu den gesundheitlichen Folgen von Tschernobyl
- Wie wäre das Szenario bei einer Atomkatastrophe in Deutschland? Werner Eckert hat im Tagesschau-Blog darüber geschrieben.
- Der BUND beschäftigt sich schon lange mit der Unsicherheit von AKWs – hier eine umfassende Information zu den Gefahren von KKW und Atomenergie
Informative Webseiten rund um die Atomkatastrophe in Japan
- 7.12.2012 Informationen der Verbraucherzentrale Hamburg zu Radioaktivität in Lebensmitteln
- 18.3.12 ARTE-Beitrag zu Risiken und Nebenwirkungen der Atomkraft weltweit und ein weiterer Beitrag Fukushima: Schluss mit den Lügen
- 20.8.11 der Naturschutzbund NABU hat am 7.7.11 eine Analyse „Zu den Auswirkungen der Reaktorkatastrophe von Fukushima auf den Pazifik und die Nahrungsketten“ als PDF ins Netz gestellt – Fazit: „Nach Fukushima sind die Messwerte im Ozean um das Kraftwerk um mehrere Größenordnungen höher, als nach dem Super-GAU von Tschernobyl im Schwarzen Meer und in der Ostsee. (…) Dieser kerntechnische Unfall zeigt erneut, dass eine nicht-Fehler tolerante Technologie wie die Nukleartechnologie einen unermesslich hohen Schaden anrichten kann. Die wichtigste Schlussfolgerung ist daher, den Ausstieg aus der menschen- und lebensfeindlichen Kernenergie so schnell wie möglich zu vollziehen, um zu verhindern dass es jemals wieder zu einer solchen Katastrophe für Mensch und Umwelt kommen kann.“
- 18.8.11 die französische Nichtregierungsorganisation CRIIRAD (Commission de recherche et d’information indépendantes sur la radioactivité) versammelt eine ganze Reihe von links zum GAU in Japan (Seiten von Ministerien, Präfekturen, Kontrollorganen und Recherche-Instituten) und stellt außerdem eine ausführliche Analyse der Konsequenzen von Fukushima als PDF zur Verfügung
- ein ausführlicher Wikipedia-Artikel befasst sich mit der Strahlenbelastung durch die Nuklearunfälle von Fukushima
- Yumi Kikuchis Blog aus Japan, in dem sie schon vor der Katastrophe, am 28. Februar 2011 schrieb: „To me it is crazy to build and operate nuclear power plants over earthquake fault lines. There are faults under the islands of Japan so there is no safe site for any nuclear power plants here, period!“ Jetzt warnt sie vor allem schwangere Frauen und Kinder vor einem weiteren Aufenthalt in der unmittelbaren Gefahrenzone.
- Internetseite der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO. – Nach Recherchen von Greenpeace sind die Angaben der IAEO mit Vorsicht zu genießen, weil sie z. B. eine von dem Japan Atomic Industrial Forum (JAIF) als ’sehr ernst‘ gemeldete Explosion in Fukushima-4 am Abend des 18. März als weniger schwerwiegend eingestuft habe und auch bei Tschernobyl durch Verharmlosung unangenehm aufgefallen sei.
- Die Gesellschaft für Strahlenschutz warnt vor Verharmlosung: beim Vergleich der Strahlenbelastung um Fukushima und um Tschernobyl sei klar, dass der Super-GAU in Japan bereits eingetreten sei
- Greenpeace Deutschland aktualisiert seine Informationen mehrfach pro Tag
- Informationen zur Lage in den japanischen Kernkraftwerken Fukushima, Onagawa und Tokai von der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS)
- INES, die Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (International Nuclear and Radiological Event Scale)
- Der britische TV-Sender BBC mit einem Beitrag über die evakuierte Zone rings um Fukushima
- Die Deutsche Welle informiert über die vollständige Evakuierung von Fukushima am 23.3., hier als Video
- Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bietet eine Einschätzung der Strahlenbelastung in Japan
- Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellt über sein Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI), Karten von Japan und Satellitenbilder zur Verfügung über das Erdbeben- bzw. Tsunamigebiet; außerdem gibt es dort eine interaktive Karte von Japan.
- Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) stellt auf ihrer Webseite eine interaktive Grafik über die Situation in Japan zur Verfügung sowie eine Grafik des amerikanischen Universitätsinstituts IRIS mit live aktualisierten Daten der Erdbeben von der ganzen Welt
- Die NASA zeigt die Gegend um Sendai vor und nach dem Tsunami
- Das Umweltinstitut über Katastrophenschutz nach einem Reaktorunfall und über Jodvorsorge
- die japanische Behörde Nuclear and Industrial Safety Agency (NISA) informiert über Radioaktivitätsmessungen
- Blog der Wochenzeitung „Die Zeit“ über Japan
Japankarte: Erdbeben Karte von Japan mit Städten (klicken für Großansicht)
Atomkraftwerke
Atomkraftwerke abschalten – wie lange dauert das? RP online hat recherchiert, wie lange es dauert, ein Kernkraftwerk auszuschalten
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