Kresse bringt das schnellste Grün auf den Tisch: Sobald die Tage wieder länger werden, wächst bei den meisten Menschen der Hunger auf frisches Grün. Doch noch gibt es außer Kohl oder Chicoree nur Importware. Ein kleines Gewürzkraut kann den gesunden Hunger auf Frische ein bisschen stillen: Kresse (Lepidium sativum). Die Gartenkresse lieben auch Kinder, trotz ihrer Schärfe – besonders, wenn sie die Samen selber säen dürfen.
Macht Kindern Spaß: Kresse säen
Das scharfe Kräutchen lässt sich relativ problemlos auf der eigenen Fensterbank züchten. Dazu braucht man nicht viel, und auch ohne grünen Daumen kann man leckere Ergebnisse erzielen. Kindern macht es auch Spaß, mit der Kresse kleine Landschaften zu gestalten.
Kaufen Sie im Bioladen, im Gartencenter oder Samenversand Tütchen mit Kresse-Samen. Für die Anzucht brauchen Sie eine flache Schale (notfalls tut’s auch der Deckel von einem Gurkenglas), entweder Gartenerde, Watte oder Küchenpapier, Wasser, eine Sprühflasche und Geduld.
Feuchten Sie den Untergrund (Erde, Watte oder mehrere Lagen Küchenpapier) gut an und streuen Sie die Samen möglichst gleichmäßig auf. In den nächsten Tagen sollten Sie den Samen regelmäßig Besuch abstatten und sie mit Wasser besprühen, damit sie weder vertrocknen noch in zuviel Wasser verfaulen.
Kresse-Samen keimen schon nach einem Tag. Bereits nach ein- bis eineinhalb Wochen sind die Kressepflänzchen unter guten Bedingungen etwa fünf Zentimeter hoch und bilden einen dichten Rasen. Jetzt können Sie mit der Ernte beginnen – am besten schneiden Sie die Pflänzchen mit einer scharfen Schere ab.
Kresse-Tier als Dekoration für den Esstisch
Wer unter die professionellen Kressezüchter gehen will, kann sich auch ein unglasiertes Tontier mit rauem Rücken zulegen – auch bekannt als Kresseigel oder Kresseschaf. Vor der Saat werden die Tontiere gut gewässert, damit sie den Samen nicht das Wasser wegsaugen.
Dann streut man die Kresse-Samen auf den tönernen Rücken und besprüht sie täglich mit Wasser. Nach einigen Tagen hat man dann ein grün befelltes Wesen, das sich als hübsche Tischdekoration präsentiert und bei Tisch auch als gesunder Snack geplündert werden darf.
Vitaminreiche Gartenkresse vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit
Denn die Gartenkresse bzw. Fensterbankkresse enthält nicht nur Jod, Eisen, Kalium und Calcium, sondern auch noch reichlich Vitamin C, verschiedene B-Vitamine und Vitamin E.
Die ätherischen Öle und Bitterstoffe sind gut für die Verdauung und regen den Stoffwechsel an – Kresse ist also ideal, um im Frühjahr den Körper wieder auf Trab zu bringen.
Die Scharfmacher der Kresse, Senföle, sollen außerdem eine antiseptische Wirkung haben – genau richtig für den feuchtkalten Spätwinter (oder soll man den Februar schon Vorfrühling nennen?).
Auch bei einer Diät fällt Kresse nicht ins Gewicht: Sie enthält pro 100 Gramm etwa 4,2 Gramm Eiweiß, 2,5 Gramm Kohlenhydrate und 0,7 Gramm Fett.
Rezepte mit Kresse
Die feinen Blättchen machen sich dekorativ auf dem Käse- oder Butterbrot, schmecken als Gewürz im Salat und bereichern jeden Kräuterquark.
Wer größere Mengen gezogen hat, kann sich an ein Kresseschaumsüppchen wagen oder gar einen reinen Kressesalat anmischen – als Dressing genügen ein feiner Weißweinessig, Sonnenblumenöl und Salz. Für Schärfe sorgen die kleinen Blättchen selbst.
Lecker klingt auch dieser Salat mit Kresse, Ei, Bleichsellerie und Frischkäse, garniert mit Kürbiskernen.
Kresse als Dekoration nicht nur zu Ostern
Selbst gezüchtete Kresse ist eine wunderbare Dekoration und eignet sich zum Beispiel als Bett für buntgefärbte Eier auf dem Osterfrühstückstisch, aber auch gelbe oder rote Mini-Tomaten machen sich gut im Kressebeet.
Wenn Sie die Kresse als Osterdekoration benötigen, denken Sie daran, etwa zwei Wochen vor Ostern mit dem Säen zu beginnen. Geeignete Gefäße sind Schalen, kleine Tontöpfe, aber auch Eierkartons oder halbierte Eierschalen sind ein hübsches Saatbeet für Kresse und machen sich gut auf dem Ostertisch.
Legen Sie eine kleine Schere dazu, dann verwandeln sich die geplünderten Ostereierbetten schnipp-schnapp in eine pfeffrig-würzige Beilage zum Eierbrot.
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