Mit der Sommerhitze steigt auch die Lust auf kalte Getränke. Wer Bier, Wasser oder Saft gekühlt genießen will, kann mit ein paar Tricks Energie sparen und das Klima schonen.
Getränke kühlen verbraucht viel Energie. Der BUND empfiehlt daher, die Vorräte bereits kühl zu lagern, damit der Energieaufwand im Kühlschrank – der die höchste Energieeffizienzklasse A +++ haben sollte – möglichst gering ist. Dafür eignen sich vor allem der Keller, aber auch bereits kaltes Wasser oder im Schatten stehende Wasserbehälter.
Wem wassergekühlte oder Getränke aus dem Keller nicht kalt genug sind, der muss im Kühlschrank nachkühlen. Dabei sind viele Kühlschränke mit etwa drei Grad unnötig kalt eingestellt. Eine durchschnittliche Kühltemperatur von sieben Grad reicht nicht nur für Getränke, sondern auch für andere Lebensmittel aus.
Der Kühlschrank darf ruhig vollgepackt werden, denn gefüllte Kühlschränke brauchen weniger Energie. Der Grund: Beim Öffnen kann weniger kalte Luft entweichen. Das Öffnen und Schließen des Kühlschranks sollte möglichst schnell gehen. Warme Luft, die nachströmt, muss neu abgekühlt werden, während gelagerte Lebensmittel die Kälte speichern.
Oft landen auch alte, eigentlich schon ausrangierte Kühlschränke in den Kellern. Von Zweitgeräten rät der BUND jedoch ab. Sie sind meist nicht nur sehr ineffizient, oft auch beschädigt und undicht und werden so zu wahren Energiefressern, die nicht nur dem Geldbeutel, sondern auch dem Klima schaden.
Gewusst wie: Verdunstungskälte
Schon die alten Ägypter wussten sie zu nutzen: Verdunstungskälte wirkt, wie man merkt, wenn man im Hochsommer Tropfnass aus dem Badesee steigt und schon bei einem leichten Luftzug eine Gänsehaut bekommt, weil die Wassertropfen beim Verdunsten dem Körper Wärme entziehen.
Doch wie kann man dieses Prinzip zum Kühlen von Getränken nutzen? Ganz einfach mit einem Kühlschrank zum Selberbauen, wie ihn der nigerianische Lehrer Mohammed Bah Abba vor einigen Jahren entwickelt hat. Er besteht aus zwei ineinandergestellten unglasierten Keramiktöpfen. Der Zwischenraum wird mit feuchtem Sand oder feuchten Holzspänen gefüllt und das Ganze mit einem feuchten Tuch abgedeckt.
Der Terracooler
Der deutsche Designer Stephan Augustin hat nach dem Verdunstungskälte-Prinzip den Terracooler entwickelt: Nach dem Vorbild der wärmespeichernden Cloche, die vor dem Servieren Speisen auf dem Teller warm hält, entwickelte er 2010 aus einer doppelwandigen unglasierten Tonglocke, die mit Wasser gefüllt wird, einen kleinen Verdunstungs-Kühlschrank. Die Temperatur im Innern kann – je nach äußeren Bedingungen – 25–40% niedriger sein als die Außentemperatur.
Der Designer stellt seine Erfindung als ‚Donationware‘ zur Verfügung. Das heißt, jede/r darf einen Terracooler bauen, ist aber a) verpflichtet, den Designer darüber zu informieren und sollte b) einen angemessenen Betrag spenden (das gilt auf jeden Fall für Firmen, die den Tonkühlschrank komerziell herstellen wollen).
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