Kräuterschnecke: Kräuterspirale anlegen und Kräuter pflanzen

Mini-Lebensräume für die unterschiedlichsten Kräuter und ihre Standortbedürfnisse bietet eine Kräuterspirale im heimischen Garten. Sie ist nicht nur leicht zu bauen – das kann man auch gemeinsam mit den Kindern tun – sondern sieht schön aus und liefert von Frühjahr bis in den Winter hinein frische Kräuter und Futter für Schmetterlinge und Bienen.

Zonen für Kräuter mit verschiedenen Ansprüchen
Wer selbst Kräuter anbaut, hat sicher schon festgestellt, dass es nicht so leicht ist, ihren unterschiedlichen Ansprüchen an Sonne, Feuchtigkeit und Bodenqualität gerecht zu werden. Besonders dann nicht, wenn der Garten nur klein ist. Doch eine Kräuterspirale schafft Abhilfe: Auf einem Minimum von rund zwei Quadratmetern bietet sie Kleinklimata, die für fast jedes Kraut optimale Wachstumsbedingungen schaffen.

Wo soll die Kräuterspirale hin?
Eine sonnige Ecke, möglichst in der Nähe der Küche, damit man beim Kochen stets frische Kräuter in Reichweite hat, ist ein guter Standort für eine Kräuterspirale. Als Baumaterial kann man sowohl Kunststeine verwenden (die ‚Knochen’) wie auch Natursteine. Aus denen legt man zunächst den Grundriss von außen nach innen.

Kräuterspirale bauen
Man beginnt mit einem Mini-Teich im Osten. Der besteht z. B. aus einem großen Mörteleimer, der im Boden eingegraben wird, so dass der Rand nur wenig übersteht. Der Rand wird nun mit Steinen eingefasst, und dann legt man nach links Steine für die Spirale an, die sich also nach rechts eindreht.

Die Spiralmauer sollte an der Basis etwa einen halben Meter breit sein. Jede daraufgesetzte Steinschicht wird schmaler, um die Stabilität zu gewährleisten. Am höchsten Punkt ist die Mauer etwa einen Meter hoch und nur noch 25 cm breit. Mörtel braucht man für diese Trockenmauern nicht. Die Spalten im Mauerwerk bieten Nistplätze für Wildbienen, Hummeln und andere Insekten; auch Eidechsen fühlen sich hier wohl.

Füllung für die Kräuterschnecke: Schutt, Steine, Erde
Den Raum zwischen den Mauern füllt man mit Bauschutt oder Natursteinen an und deckt die Füllung mit einer Erdschicht ab. Das sorgt für eine gute Entwässerung, zudem speichert die Mauer Wärme.

Am höchsten Punkt der Spirale darf auch die deckende Erdschicht mit Sand oder Steinen versetzt sein – hier ist der richtige Standort für mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Lavendel, die mit trockenem und magerem Boden zurecht kommen. Ihnen folgen Dost und Salbei.

In der Spiralenmitte mit etwas mehr Erde gedeihen Ysop, Basilikum, Estragon und Bohnenkraut.

In den unteren Bereichen der Spirale, nahe dem Mini-Teich, verwendet man überwiegend Gartenerde – hier werden die Kräuter gepflanzt, die mehr Feuchtigkeit und reichhaltigeren Boden brauchen. Hier fühlen sich Petersilie, Schnittlauch, Kapuzinerkresse und Zitronenmelisse zu Hause. Direkt am Teich wachsen Brunnenkresse oder Minzearten.

Minze und Melisse neigen übrigens dazu, sich im Garten weit auszubreiten. Wer das nicht so gern möchte, pflanzt sie in einen größeren Blumentopf und setzt den in die Erde.

Wer keine Lust hat, selbst eine Kräuterspirale zu bauen, der kann sie auch kaufen. Man findet z. B. vorgeformte Drahtspiralen, die man nur noch mit Schutt und Erde füllen muss, Varianten aus Holz, Kunststoff oder aufwendige Modelle aus Granit.

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