In den furchtbaren Nachrichten aus Fukushima ist die kleine Schokoladen- Messe in der Pfalz etwas in den Hintergrund gerückt, aber jetzt wollte ich doch noch ein paar Impressionen vom Petit Salon du Chocolat im Saalbau-Theater in Neustadt vom 13. März 2011 teilen. Dort gab es nicht nur Schokolade in allen Verarbeitungsstadien, von rohen Kakaofrüchten über geröstete Kakaobohnen zu Rohschokolade aus jeweils einer Kakaosorte.
Alles, was die Chocolatiers zu bieten hatten für Auge und Gaumen duftete und leuchtete aus den Vitrinen. Sehr verlockend. Doch eins steht fest: An Schokolade kann man sich recht schnell über(fr)essen… Nach einer Praline, einer gerösteten Kakaobohne und zwei Mini-Stücken Rohschokolade war mir bei all dem Schokoladengeruch schon leicht übel.
Aber ein schöner Espresso und eine Kostprobe von Latours Speierlingsmus, Holundersirup sowie ein paar Stückchen Weißbrot mit verschiedenen Olivenölen von Slowfood-Förderer Zait (z. B. die unglaublich aromatische Version Mandarino, für die frische Mandarinen komplett mit Schale gemeinsam mit den Oliven gepresst werden, so dass sich die Mandarinenöle mit dem Olivenöl verbinden) haben den Magen wieder beruhigt.So konnte ich mich gestärkt wenigstens optisch und per Nase mit der Vielfalt der Schoko-Produkte befassen.
Die Schaustücke des Freestyle- und Artistik-Wettbewerbs für KonditorInnen sind eine Angelegenheit für sich – als Kunstgeschichtlerin ist man da mit zuviel Wissen über Skulpturen angefüttert, vermute ich. Jedenfalls finde ich das Zeug optisch überwiegend einfach unästhetisch.
Goutieren kann ich jedoch die handwerklichen Fähigkeiten: Spiralen und Spirälchen, Blümchen und Tiere aus Schokolade und Zucker so fein zu zwirnen und umeinanderzuwinden und solche komplexen Gebilde daraus zu erschaffen, erfordert ein hohes Maß an Fingerfertigkeit, Geduld und statischen Kenntnissen. Soviel ist klar, auch wenn mir diese ‚Deko‘ ansonsten nicht gefällt. Aber das ist ja schließlich Geschmackssache.
Ein bedauernswerter Konditor konnte von seinem Kunstwerk nur noch Scherben präsentieren – es war vom Sockel gefallen. So was tut einem selbst als Betrachter weh – so viel Aufwand und Arbeit reingesteckt, und alles für die Katz.
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