Pawel Sprawka fasst in einem Artikel über „Mobilität als Lebensform“ den Sinn des Kunstprojektes hervorragend zusammen: „Urban Nomads//Mongol Citizens ist eine 2011 gegründete Kunst- und Bildungsinitiative, die in der Mongolei, Deutschland und Österreich Performance-, Community-, und Education-Projekte entwickelt, um sich mit dem aktuellen sozialen Wandel in der Mongolei und Europa auseinander zu setzen.
Das Projekt stellt die Frage, wie sich Bezüge zwischen traditionellen nomadischen Lebensformen und gegenwärtigen sozialen Veränderungen in der modernen Welt beschreiben lassen.“ (S. 24ff)
Beim Festival CROSSING IDENTITIES – BEGINNERS, EXPERTS, HYBRIDS in Berlin treffen im Juni die traditionelle mongolische Kultur und zeitgenössische Kunst aufeinander in Tanz und Performances, Workshops, Installationen und Konzerten, Fotos und Film.
Veranstaltungsort ist das Radialsystem V, ein ehemaliges Pumpwerk am Spreeufer, das seit 2006 „Künstler, Kreative und Kulturbegeisterte in Kontakt miteinander“ bringt, wie es auf der Webseite heißt.
Hier ein Beispielprojekt:
ALGA BOLOKH Performance / Installation
АЛГА БОЛОХ – Vom Verschwinden, »Da draußen war ich frei …«
Eine Choreographie des Ausgeschiedenen. Die Geschichte des Radialsystems.
Seit Herbst 2013 setzt sich eine Gruppe von europäischen und mongolischen Künstlern in Ulan Bator und in Berlin mit der Frage auseinander: Wohin verschwindet Vergessenes, Ausgeschiedenes, nicht mehr Gewolltes? Entstanden sind Geschichten vom Aufnehmen und Abstoßen, vom Zusammenkommen und Auseinandergehen, von »da drinnen« und »da draußen«.
12 Berliner Radialsysteme haben 100 Jahre lang die Abwässer der Berliner Bürger in die Rieselfelder rund um Berlin gepumpt. »Da draußen« im Rieselfeld Falkenberg im Nordosten der Stadt und in Gesprächen mit Menschen, die dort leben und arbeiten, tauchten seltsame Fundstücke auf wie Schwermetalle, verlassene Tiere, Kohlrabi und die Asche von Herrn Stauffenberg. Das Gefundene bringen wir zurück ins Radialsystem V, nach »da drinnen«, ins Zentrum der Stadt.
Künstlerische Leitung: Claudia Heu/CABULA6, Gerhard Fillei/finnworks und Narantsatsral Ganzorigt, Dramaturgie: Susanne Gruber. Künstlerische Zusammenarbeit: Prof. Ines Stolpe (Universität Bonn/Mongolistik), Munkhtuul Schwedes. Dank an: Jeremy Xido, Herrn Schott, Herrn Zeuschner, Frau Glück u.a.
Wann?
Fr., 13. Juni, 19:00 — 23:00 Uhr, Pumpenwärterhäuschen Link zum Abendprogramm
Sa., 14. Juni, 14:00 — 17.30 und 19:00 — 23:00 Uhr, Pumpenwärterhäuschen Link zum Tagesprogramm Link zum Abendprogramm
So., 15. Juni, 15:00 — 17.30 und 19:00 — 23:00 Uhr, Pumpenwärterhäuschen (Führungen in kleinen Gruppen) Link zum Tagesprogramm Link zum Abendprogramm
→ 15. Juni ab 14:00 Uhr, Deck
Produktionsgespräch und Präsentation Ulan-Bator-Projekt 2013 ALGA BOLOKH – VOM VERSCHWINDEN mit den Beteiligten, Moderation: Susanne Göße-Gruber.
Wo?
RADIALSYSTEM V, Holzmarktstr. 33, 10243 Berlin (Friedrichshain-Kreuzberg)
Wieviel?
Festivalpass 3 Tage 40 € | ermäßigt 25 €
Festivalpass 2 Tage 25 € | ermäßigt 15 €
Abendprogramm 15 € | ermäßigt 10 €
Tagesprogramm Samstag und Sonntag 5 €
(Kinder bis 12 Jahre kostenlos, Jugendliche 13 — 17 Jahre 3 €)
Tickets unter:
Tel. 030 288 788 588 www.radialsystem.de
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