Nach dem Treffen von Vertreterinnen und Vertretern deutscher Umwelt- und Entwicklungsorganisationen mit dem ecuadorianischen Außenminister Ricardo Patiño und mit der Yasuní-Sonderbotschafterin Ivonne Baki am 12. Oktober 2011 forderte DNR-Vizepräsident Hartmut Vogtmann Bundeskanzlerin Merkel und Umweltminister Röttgen auf, anstelle der sturen Blockadehaltung des deutschen Entwicklungsministers jetzt Gelder zur Rettung des Yasuní-Nationalparks bereitzustellen.
Trotz Unterstützung durch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon droht dem Yasuní-Nationalpark in Ecuador, einem der zehn biodiversitätsreichsten Gebiete der Welt, die großflächige Zerstörung durch Erdölförderung. Die Regierung von Ecuador ist bereit, für den Erhalt des ökologisch einzigartigen Gebietes und den Schutz der dort lebenden indigenen Völker auf die Ausbeutung von Erdölvorkommen dauerhaft zu verzichten.
Als Gegenleistung soll die Hälfte der erwarteten Einnahmeausfälle durch internationale Geldzahlungen von 350 Mio. US-Dollar pro Jahr über einen Zeitraum von 13 Jahren ausgeglichen werden.
Die Vertreter von DNR, VENRO, Klima-Bündnis und Forum Umwelt und Entwicklung konnten sich aus erster Hand über den Vorschlag der Regierung von Ecuador informieren und zeigten sich überzeugt, dass dieses Projekt ein vielversprechender neuer Ansatz für den Schutz des Regenwaldes und für eine nachhaltige Entwicklung in der Region sei.
„Die Tatsache, dass Ecuador das Projekt einem multilateralen UN-Treuhandfonds unterstellt, zeigt die Ernsthaftigkeit der Yasuní-Initiative. Damit ist sichergestellt, dass auch bei einem Regierungswechsel Ecuador die mit der internationalen Unterstützung einhergehenden Verpflichtungen erfüllt. Bei keinem anderen Waldschutzprojekt hat eine Regierung derart weitgehende Konzessionen an die internationale Gemeinschaft gemacht.
Auch für die wirtschaftliche Entwicklung Ecuadors ist Yasuní von großer Bedeutung. Wenn ein Ölexportland sich aktiv bemüht, lange vor dem Ende seiner Ölreserven ein sozial gerechteres und ökologisch weitaus besseres Entwicklungsmodell aufzubauen, ist das ein Pionierprojekt“, so die Vertreter der Verbände.
2008 hatte Bundeskanzlerin Merkel bei der UN-Konferenz zur Konvention über die biologische Vielfalt in Bonn der Welt 4,5 Milliarden Euro für Schutzgebiete versprochen. Wenn Yasuní scheitern sollte, würde die Bundesregierung dafür eine maßgebliche Verantwortung tragen. Der Deutsche Bundestag hat den Vorschlag der Regierung von Ecuador bereits 2008 in einem interfraktionellen Antrag unterstützt.
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