Zwischen 22 und 28 Millionen Weihnachtsbäume schmücken die heimischen Wohnzimmer jedes Jahr in Deutschland. Und dabei sind nur echte Weihnachtsbäume gezählt, nicht die künstlichen Christbäume aus Plastik, Holz, Metall oder sonstigen Materialien, die der Kreativität von Designern entspringen. Ist der Christbaum eigentlich eine ökologische Angelegenheit?
Weihnachtsbaumplantagen sind zum einen Monokulturen, zum zweiten und dritten werden sie reichlich gedüngt und mit Pestiziden gespritzt. Zudem reist so mancher Weihnachstbaum CO2-reiche Strecken, bevor er in unserem Wohnzimmer landet. Ein triftiger Grund, sich damit zu befassen, welche Art von Weihnachtsbaum man wirklich zuhause aufstellen möchte.
Es gibt verschiedene Anbieter von Weihnachtsbäumen aus nachhaltigem Anbau. Dazu gehören etwa die bekannten Bio-Verbände wie Bioland und Naturland. Aber auch in Betrieben mit nachhaltiger Forstwirtschaft, die von Zertifikaten wie FSC oder PEFC belegt wird, finden sich Christbäume, die ökologisch verträglicher sind.
Um lange Transportwege zu vermeiden und dadurch auch die entstehenden CO2-Mengen, sollte man zudem darauf achten, daß der eigene Weihnachtsbaum möglichst aus der nächsten Umgebung stammt. In manchen Wäldern darf man seinen Tannbaum selber schlagen, wo und zu welchem Preis erfährt man beim lokalen Forstamt.
„In Rheinland-Pfalz sind die meisten öffentlichen Forstbetriebe momentan nach PEFC zertifiziert“, sagt Förster Axel Henke. Auf Anfrage teilte das Forstamt Pfälzer Rheinauen mit, daß zumindest in der Region um Schifferstadt keine Verkaufstände von FSC-zertifizierten Weihnachtsbäumen bekannt seien.
Wer seinen Weihnachtsbaum aus dem Pfälzerwald haben wolle, für den sei gesorgt, meinte Förster Henke: „Am Mitfahrerparkplatz Longuich/ Trier können ab 10. Dezember bis zum Heiligen Abend täglich frisch geschlagene Weihnachtsbäume vom Förster gekauft werden. Der Erlös der chemiefrei erzeugten Weihnachtsbäume fließt zurück in die Aufforstung ökologischer und naturnaher Wälder.“
Und wer seinen Weihnachtsbaum selbst im Wald schlagen wolle, könne das beim Forstamt Wasgau in Dahn bzw. beim Forstamt Kastellaun in Bell tun.
Was das bringt? Axel Henke klärt auf: „Heimische Tannen und Fichten als Festtagsschmuck haben zahlreiche Vorteile. Zum einen ist der ökologische Fußabdruck kleiner, da die Bäume nicht über weite Strecken transportiert werden. Zum anderen kommen die Bäume bei den öffentlichen Waldbesitzern zum Großteil aus zertifizierten Betrieben (PEFC), die nicht düngen und keine Pflanzenschutzmittel verwenden. Der Baum ist frischer, da er erst kurz vor dem Verkauf geschlagen wird – und nadelt somit weniger. Außerdem wird die heimische Wirtschaft im ländlichen Raum gefördert.“
Wo kauft man einen Bio-Weihnachtsbaum oder zumindest einen Weihnachtsbaum aus der Region?
- Der Arbeitskreis Rheinland-Pfälzischer Weihnachtsbaumproduzenten hält eine Liste mit Rheinland-Pfälzer Weihnachtsbaum-Anbietern auf seiner Webseite bereit – regional, frisch geschlagen, aber nicht unbedingt öko
- Robin Wood hat 2010 eine PDF-Liste mit Anbietern von Öko-Weihnachtsbäumen in verschiedenen Bundesländern zusammengestellt.
- Bioland-Anbieter von Bio-Weihnachtsbäumen in Nordrheinwestfalen gibt es ebenfalls als PDF-Liste
- Naturland Öko-Weihnachtsbäume gibt es z. B. in 82166 Gräfelfing oder 94333 Geiselhöring
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