Wintersport hat bei Naturschützern und Menschen mit Umweltbewusstsein keinen besonders guten Ruf. Doch wer den Spaß beim Skifahren nicht missen will, dabei aber der Umwelt möglichst wenig schaden will, der kann mit wenig Aufwand etwas tun: Wintersport und ökologisch vertretbares Handeln sind durchaus miteinander zu vereinbaren. Wer die Augen aufhält, kann auch mit kleinen Entscheidungen zum großen Ziel „Nachhaltigkeit im Wintersport“ beitragen.
Kurze Anfahrtswege nutzen
Warum in die Ferne schweifen… Wer sich an dieser alten Weisheit orientiert, kann einiges Positive bewirken. Denn ist es nicht verrückt: Da fliegen russische Jetsetter zum Schneevergnügen nach St. Moritz in die Schweiz, während wir Mitteleuropäer in Russland unser Pistenglück suchen?
Um attraktiven und vergnüglichen Wintersport zu erleben, müssen wir nicht unbedingt weit fahren. Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich – die besten Pisten liegen direkt vor unserer Haustür. Doch nicht nur die zurückgelegte Entfernung ist für die CO2-Bilanz von großer Wichtigkeit, auch durch die Wahl der Verkehrsmittel kann man umweltfreundlicher anreisen.
Wieso sich in den endlosen Stau einreihen, volle Pässe überqueren und vor Ort womöglich jeden Tag mit dem Parkplatzproblem und dem Schnee auf dem Auto kämpfen? Gerade (aber nicht nur!) im Urlaub sind öffentliche Verkehrsmittel eine sinnvolle Alternative. Eine Anreise mit der Bahn kann sehr gemütlich sein, und am Urlaubsort gibt es oft günstige Tages- oder Wochentickets für den Bus.
Kleidung und Ausrüstung
Natürlich heißt Umweltfreundlichkeit nicht „Zurück in die alten Zeiten vor Kunstfasern und Technik“. Niemand erwartet, dass man sich mit dicken, selbst gestrickten Fausthandschuhen aus reiner Wolle und womöglich auch noch selbst geschnitzten Brettln an den Füßen wie einst Toni Sailer über die Piste bewegt.
Aber auch bei moderner, hochwertiger Skiausrüstung und Funktionskleidung kann man auf recycelbare Materialien und Erzeugnisse aus nachhaltiger Produktion achten. Anbieter dafür gibt es jedenfalls genug, wenn man nur einmal bewusst danach Ausschau hält.
Umweltbewusst auf die Piste
Bei den Rahmenbedingungen sollte man zwar sehr auf Umweltverträglichkeit achten, doch letztlich zeigt sich dann vor Ort beim eigenen Handeln, ob man den Zielgedanken von ökologischem Wintersport auch wirklich umsetzt.
Die freigegebenen Pisten verlassen und auf eigene Faust seinen Weg quer durch die Natur suchen, mag zwar romantisch und wild-natürlich erscheinen, stört aber das gesunde Ökosystem von Pflanzen- und Tierwelt erheblich. Ruhezonen und Schutzgebiete für das Wild haben ihren Sinn und sollten respektiert werden.
Das äußert sich übrigens auch beim verantwortungsvollen Umgang mit Lärm und künstlicher Beleuchtung: Auf und neben der Piste die Nacht zum Tag machen ist weder nötig noch rücksichtsvoll. Skiorte, die auf Naturschutz und Umweltschutz achten, verzichten auf nächtliche Schneepartys und weiträumige Ausleuchtungen mit Flutlicht. pm
Vielen Dank für deine Tipps und Hinweise zum Thema Skiferien. Auch ich versuche immer, so wenig „umweltbelastend“ zu reisen wie möglich. Das fängt bei der Fahrt an (Flugzeug oder Bahn oder Auto?) und geht auch tatsächlich bis zur Sportbekleidung. Leider ist Bio Cotton & Co. noch nicht sehr verbreitet und – wenn ich das richtig sehe – im Skibereich auch noch nicht angekommen.