1869 veröffentlichte Dr. K. W. Piderit die Abschrift eines handschriftlichen Weihnachtsspiels, das vermutlich aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts und dem hessischen Sprachraum stammt. Es ist wohl die Vorlage für das Weihnachtslied „Joseph, lieber Joseph mein„
Maria cantat:
Joseph lieber newe myn
hilff mir wiegen dass kindelin
dass got dyn loen musse syn
in dem hymelrich der meyde sone maria.
Joseph respondet:
Germe liebe mume myn
hilff ich der wiegen dyn kindelin
das got muss myn lon syn
im hymelrich der meyde sone maria.
Maria dicit:
Joseph nym dye wiege in die hant
Vnd loss der myn kindelin syn bekant
Vnd wiege es mir suberlich
Vff das es ia schri nicht.
Joseph:
Ja maria das wel ich thun gerne
Got vnserm herre
Vnd wel meilichen singen
Vnd gar frolich vmb die wiegen springen.
Joseph dicit ad servum:
Sellenfro knecht myn
Singe mit mir vnd loss uns frolich syn
Wil vnss der ehilant
Ist vff das ertrich gesant.
Servus respondet:
Joseph lieber herre myn
Wir wollen singen und frolich syn
Es ensal vnss nummere beruen
Vnss gluck sol sich nü ernüen
Ja her ich spreche das
Das mir nihe keyn kint lieber was.
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